Samstag, 8. November 2014

Halloween in Tokio

Halloween in Tokio – vergesst den Karneval in Köln!
Am 31.10. waren wir mit einigen Internationals aus anderen und unserem eigenen Austauschprogramm, sowie einigen japanischen Mitstudierenden und Freunden zum Feiern von Halloween verabredet. Klang sehr ordentlich. Eine gemütliche Party in einem gemieteten Club in Roppongi – dem Unterhaltungs- und Nightlife-Bezirk von Tokio. (Fun fact: Zuvor hatten wir von einer Einheimischen erfahren, dass Roppongi der gefährlichste Ort in Tokio sei. Allerdings ist der gefährlichste Ort in Tokio wohl immer noch besser, als der sicherste Ort in Deutschland …) In meinem Kopf sollte das alles so etwa wie Halloween in Köln sein: Ein paar Leute gehen kostümiert irgendwo hin um gemeinsam Spaß zu haben und ein bisschen Halloween zu zelebrieren, während der Rest der Nacht sich wie ein normales Wochenenderlebnis gestaltet. Wie falsch ich damit nur lag …
Zunächst waren wir gemeinsam im nahegelegenen Izakaya etwas essen und fuhren anschließend mit der Bahn nach Asakusa, wo wir bei einem Bekannten auf weitere Freunde warteten und etwas tranken.
Nachdem wir uns etwa eine Stunde dort aufhielten, in der unsere Gruppe regen Zuwachs erhielt, ging es dann los in Richtung Roppongi. Wir passierten auf unserem Weg den berühmten Asakusa-Schrein. Da es bereits recht spät war, fanden sich dort kaum noch Touristen und die Beleuchtungsinszenierung des Areals war auch sehr eindrucksvoll. Dort muss ich auf jeden Fall noch einmal ohne Halloween hin.
Angekommen in der Bahnstation Roppongi erlebte ich einen kleinen Vorgeschmack auf das, was über der U-Bahn Station stattfinden würde. Der Bahnhof und die gesamte Station war rappelvoll. Vergleichbar mit Köln zu Karnevalszeiten am Rosenmontag. Aber das war noch nicht alles. Als wir aus der Station heraus traten, erlebten wir dann, was es heißt, Halloween in einer Millionenmetropole in einem Land zu feiern, das total auf Verkleidung und Feste steht. Vergesst Karneval in Köln – das hier war zehn mal krasser!
Die Straßen waren voll bis oben hin mit verkleideten Menschen. Eben vergleichbar mit Köln zu Zeiten von Rosenmontag – jedoch sind die Straßen in Roppongi teilweise vier- oder sechsspurig. Obwohl es nun so proppe voll war, waren die Straßen für den Verkehr jedoch weiterhin in Benutzung. War aber kein Problem, denn Japan wäre nicht Japan, wenn nicht alles total sicher wäre: An jeder Kreuzung sorgten MINDESTENS zwei Polizisten dafür, dass Fußgänger und Autos sich an Ampelsignale hielten – dabei blieben sie stets höflich und freundlich.
Auf dem Weg zu unserem Club hielten wir uns noch ein wenig auf den Straßen auf und konnten so noch ein wenig des Wahnsinns miterleben.
Im Club war dann alles relativ gewohnt: Menschen in Verkleidung tanzten zu (meiner Meinung nach) nicht sooo guten Musik. Ich habe trotzdem mit den Leuten einen riesen Spaß gehabt. Da die Bahnen in Tokio nachts nicht fahren und auch für Halloween keine Ausnahmen gemacht werden, mussten wir bis 5 Uhr morgens im Club durchhalten, um dann die Heimreise anzutreten. Lange schon hatte ich keine komplette Partynacht mehr in einem Club verbracht – war aber durchaus noch machbar. Da ich keinen Alkohol getrunken hatte, blieb ich fit bis zum Morgengrauen ;-)
Das war also Halloween in Tokio. Muss man unbedingt miterleben, wenn man zu der Zeit gerade in Japan ist!

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